Warum du regionales Essen auf Reisen bevorzugen solltest

regionales Essen

Wusstest du, dass Gewächshausplanen in China ganze Landstriche unter sich begraben – nur damit auf der ganzen Welt zu jeder Zeit Erdbeeren gegessen werden können? Dass der Regenwald jeden Tag dramatisch an Größe verliert, weil Fläche für die Futterproduktion unserer Rinder in Europa benötigt wird? Und dass durchschnittlich ein Drittel aller Lebensmittel auf dem Weg zum Konsumenten im Abfall landen?

Kurz: Unsere moderne Nahrungsmittelproduktion ist alles andere als nachhaltig!

Was das mit regionalem Essen auf Reisen zu tun hat? Ganz einfach: Während unser Bewusstsein in Deutschland für nachhaltigen Konsum stetig wächst, vergessen wir leicht, dass unser ökologischer Fußabdruck nicht pausiert, während wir fremde Länder erkunden. Auch auf Reisen können wir uns bewusst für oder gegen eine nachhaltige Lebensweise entscheiden.

Gerade das regionale Essen ist auf Reisen ein ganz wesentlicher Erlebnisfaktor. Dieser Artikel erklärt, wie du mit dem Verzehr lokaler Lebensmittel nicht nur die Umwelt schonst, sondern auch in anderer Hinsicht einen positiven Beitrag für dein Urlaubsland leistest.

Du hilfst lokalen Betrieben

Nachhaltigkeit hat nicht nur etwas mit Umweltschutz zu tun: Lokale Produkte werden oft von kleinen Familienbetrieben erwirtschaftet, die sich jedoch nur schwer gegen global agierende Großunternehmen behaupten können. Mit dem Kauf und Verzehr ortstypischer Lebensmittel förderst du den lokalen Arbeitsmarkt.

Je mehr Produkte aus der Region verkauft werden, umso mehr Arbeitsstellen können in den umliegenden Landwirtschaftsbetrieben geschaffen werden. Auch alle anderen Unternehmen, die am Verarbeitungs- und Verteilungsprozess dieser Lebensmittel beteiligt sind, profitieren somit von deinem Geld.

Du unterstützt die lokale Kaufkraft

Mit der bewussten Entscheidung für lokale Nahrungsmittel unterstützt du die Wirtschaft vor Ort, denn ein höheres Einkommen und mehr Arbeitsplätze bedeuten mehr Kaufkraft. Dein Geld kommt regionalen Herstellern zugute, die ihr Geld wiederum in der Region investieren. Eine gestärkte Wirtschaft hilft der Region und dem ganzen Land, sich selbst zu helfen und zu wachsen. Das schafft Stabilität und sogar Zukunftsperspektiven.

Du schützt Diversität

Was passiert mit landestypischen Spezialitäten und Traditionsgerichten, wenn plötzlich jeder auf der Welt nach den gleichen Standard essen will – ein gutes Beispiel ist das “Continental Breakfast” in großen Hotels? Geht damit nicht etwas sehr Wertvolles verloren? Gerade regionale Küche und kulturelle Vielfalt sind ein wesentlicher Grund zum Reisen. Etwas Neues zu sehen, zu erkunden und zu schmecken.

Du förderst nachhaltigen Ackerbau

Viele ehemals fruchtbare Böden haben vielerorts durch gigantische Monokulturen bereits großen Schaden genommen. Der Verzehr regionaler Lebensmittel fördert zudem die Diversifizierung der lokalen Landwirtschaft. Mit dem Genuss regionaler Landwirtschaftsprodukte wirkst du der Abhängigkeit der Landwirte von Monokulturen und Agrarkonzernen entgegen und förderst einen vielfältigen Ackerbau. Die Fruchtbarkeit der Ackerböden bleibt so erhalten und auch nachfolgende Generationen können noch von der Landwirtschaft leben.

Du trägst zum Erhalt lokaler Märkte bei

Für viele Einheimische ist der lokale Markt überdies eine zentrale Anlaufstelle. Besonders Touristen empfinden den Besuch von regionalen Märkten als ein Highlight ihrer Reisen. Kein Wunder, denn es gibt kaum einen besserer Ort, um einen unverfälschten Blick auf die Kultur eines Landes zu werfen. Hier treffen unterschiedliche Generationen, Nachbarn, Freunde und Bekannte aufeinander. Regionale Märkte führen Menschen einer Ortschaft zusammen und stärken nebenher die Community.

Du reduzierst deinen ökologischen Fußabdruck

Um noch einmal auf den ökologischen Fußabdruck zurückzukommen, der anfangs erwähnt wurde: Auch in einem fremden Land trägst du mit deinem Lebensmittelkonsum zum Ausstoß umweltbelastender Treibhausgase bei. Ganz vermeiden lässt sich das allerdings kaum. Aber bereits eine Reduzierung deines ökologischen Fußabdrucks ist ein guter Ansatz.

Warum nicht bei den Nahrungsmitteln starten? Es gilt: kürzere Transportwege verursachen einen deutlich geringeren Ausstoß von klimaschädlichem CO2. Regionale Nahrungsmittel sind wesentlich umweltverträglicher, als solche, die um die halbe Welt gereist sind. Je mehr regionale Waren konsumiert werden, desto weniger sind Lebensmitteltransporte über große Distanzen notwendig. Das gilt natürlich auch auf Reisen.

Die aufgeführten 6 Gründe sind für dich bereits Anlass genug, um auf deinen Reisen auf regionale Küche zurückzugreifen? Perfekt!

Aber einen ganz wesentlichen Punkt solltest du nicht vergessen: Wie lässt sich eine Reise besser erleben, als durch den typischen Geschmack eines traditionellen Gerichts? Die kulinarischen Eindrücke unterscheiden sich ganz deutlich, je nach dem, welchen Teil eines Landes du besuchst. Ein Curry schmeckt in Nordindien ganz anders als im Süden. Ein Fischgericht in der Bretagne ist nicht zu vergleichen mit einem Ratatouille in der Provence.

Erfahre ein Land und seine Traditionen immer wieder neu – mit allen (Geschmacks-)Sinnen. Hier findest du Food-Inspirationen zu Nepal und Norwegen.MerkenMerken

Comments 1
  1. Ich gebe dir vollkommen Recht. Regionale Speisen in fernen Ländern sind auf jeden Fall empfehlenswert. Da tun wir nicht nur der Umwelt und der lokalen Wirtschaft etwas Gutes, sondern vor allem auch unseren Geschmacksknospen 🙂

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