Botswana Reisen 2025 – Safari, Nationalparks & Tipps für dein Abenteuer

Rundflug Okavango Delta

Botswana ist eines der sichersten und freundlichsten Reiseziele im südlichen Afrika – und ein wahres Paradies für Safaris. Ob Chobe-Nationalpark, Okavango-Delta oder Makgadikgadi Pans: Das Land bietet spektakuläre Naturerlebnisse, spannende Begegnungen mit Wildtieren und eine Gastfreundschaft, die im Gedächtnis bleibt. Hier findest du kompakt alle wichtigen Infos für deine Botswana Reisen.

Botswana Urlaub planen – Einreise, Sicherheit & Vorbereitung

Visum für deine Botswana Reisen

Deutsche, Schweizer und Österreicher erhalten bei der Einreise ein kostenloses Touristenvisum für maximal 90 Tage. Der Reisepass muss noch mindestens 6 Monate gültig sein und über zwei freie Seiten verfügen. Reisende nach Sambia und Simbabwe müssen bei der Einreise für ein Visum bezahlen (Sambia 50 USD/Double Entry 80 USD und Simbabwe 30 USD/Double Entry 45 USD). Ich bin mit South African Airways über Frankfurt – Johannesburg – Victoria Falls (Simbabwe) geflogen und musste entsprechend 45 EUR für das Visum in Simbabwe bezahlen.

Ist Botswana ein sicheres Reiseland?

Ich habe mich bei meinen Botswana Reisen ziemlich sicher gefühlt, was aber nicht heisst, dass man die üblichen Vorsichtsmaßnahmen außer Acht lässt, denn natürlich kann es wie überall zu Diebstählen kommen. Allgemein wird empfohlen, in der Dunkelheit nicht mehr Auto zu fahren, was hauptsächlich damit zusammenhängt, dass viele Wildtiere (z. B. Elefanten) nachts auf den Straßen unterwegs sind und damit die Unfallgefahr sehr hoch ist.

Die Polizei kann es mancherorts ziemlich genau nehmen mit den Kontrollen und zwar in so ziemlich allen Belangen: die Geschwindigkeitslimits, Telefonieren während der Fahrt, Tragen des Sicherheitsgurtes etc. Wir sind beispielsweise in unmittelbarer Nähe des Flughafens von Victoria Falls von der Polizei herausgewunken worden und das gesamte Auto wurde akribisch untersucht – inklusive Ersatzrad, funktionierende Blinker, Licht, Verbandskasten, Feuerlöscher – einfach alles! Wer mit einem Mietwagen unterwegs ist, sollte also am besten direkt bei Übernahme überprüfen, ob wirklich alles in Ordnung ist.

Beste Reisezeit für Botswana: Wann lohnt sich der Trip?

Beliebt sind die Übergangsmonate April und September. Dann ist es tagsüber nicht ganz so heiß und auch die Nächte sind mild, also optimale Bedingungen. Ich war im Mai unterwegs und fand das Wetter ziemlich perfekt: angenehme Tagestemperaturen, allerdings auch schon recht kühle Nächte. Wer eher gemäßigte Temperaturen bevorzugt, sollte seinen Trip zwischen Mai und September planen – und genug warme Kleidung einpacken, denn die Nachttemperaturen können sich in Richtung Gefrierpunkt bewegen.

Kleidung für Botswana Reisen: Das solltest du einpacken

Tagsüber reichen oft Shorts und kurzärmelige Shirt. Wer auf Safari unterwegs ist, sollte am besten neutrale Farben bevorzugen. Um Moskitostiche zu vermeiden, trägt man nach Einbruch der Dunkelheit helle, lange Hosen und langärmelige Oberteile (am besten zusätzlich mit Mückenschutz imprägnieren). Für kühle Nächte sollte man eine ausreichend warme Jacke und/oder Pullover im Gepäck haben. Auf Pirschfahrten in der Dunkelheit kann es in Kombination mit dem Fahrtwind empfindlich kalt werden. Wenn man im Auto sitzt, genügen Sandalen, aber ansonsten sind geschlossene Wander- oder Turnschuhe ein Muss.

Hier sind meine Ausrüstungstipps für Safaris ausführlich zusammengefaßt.

Impfungen & Gesundheitsvorsorge für Botswana

Für eine Einreise nach Botswana sind keine speziellen Impfungen Pflicht. Ich würde wie bei allen Reisen darauf achten, dass alle üblichen Impfungen noch aktuell sind. Wer sich zuerst in Sambia aufhält und im Anschluss nach Botswana einreist, muss eigentlich eine Gelbfieberimpfung vorweisen. Kontrolliert wird das nach meinem Wissenstand aber kaum. Bei der Einreise aus Deutschland ist das nicht erforderlich, auch nicht bei Einreise über Simbabwe und Südafrika.

Ich bin über Simbabwe eingereist, habe aber trotzdem die Gelegenheit genutzt, mir vorher in Deutschland eine Gelbfieberimpfung (nur bei speziellen Gelbfieberimpfstellen erhältlich) zu besorgen. Der einmalige Gelbfieber-Impfnachweis hat lebenslange Gültigkeit und da ich weitere afrikanische Länder bereisen will, wollte ich das schon mal erledigt haben.

In Botswana besteht vor allen Dingen im Norden ein hohes Malariarisiko, weshalb eine Malariaprophylaxe empfohlen wird. Am besten lässt man sich dazu von einem reiseerfahrenen Arzt beraten.

Die medizinische Versorgung Botswanas ist im afrikanischen Vergleich ziemlich gut, aber trotzdem nicht mit europäischen Standards zu vergleichen. Neben den staatlichen Krankenhäusern gibt es auch Privatkliniken, die sich meist für Ausländer empfehlen. In jedem Fall sollte man unbedingt zu Hause eine Auslandskrankenversicherung mit Rückholservice abschließen! 

Strom & Internet in Botswana: Was du wissen solltest

Internet-Cafes sind in allen größeren Städten vorhanden. Auch die meisten Hotels/Lodges sowie Restaurants & Café verfügen über WLAN. Wer allerdings in abgelegeneren Gebieten unterwegs ist, muss damit rechnen, dass nicht mal ein Mobilnetz zur Verfügung steht.

Die Steckdosen in Botswana weichen vom mitteleuropäischen System ab, man benötigt zum Laden seiner Geräte also einen Adapter. Zwischenstecker sind in vielen Camps vorhanden, aber verlassen sollte man sich darauf besser nicht.

Botswana FAQ – Antworten auf häufige Reisefragen

Welche Monate sind besonders zur Tierbeobachtung geeignet?

Zur Tierbeobachtung sind die Monate September und Oktober gut geeignet, weil das die trockensten Monate sind. Die Vegetation ist karg und das Wild sammelt sich an den Wasserlöchern. Im Dezember beginnt die Regenzeit und dauert bis März. Alles grünt und blüht, die Tagestemperaturen liegen bei 30 bis 35 Grad, stellenweise sogar bei 40 Grad. Es gibt Gewitter und häufige kurze Schauer.

Welche Zahlungsmittel werden in Botwana verwendet?

Die Währung in Botswana heisst Pula (BWP). 1 EUR sind umgerechnet ca. 15 Pula (Stand 2025). Kreditkarten (besonders VISA, aber auch Mastercard) werden fast überall als Zahlungsmittel akzeptiert. Wer in abgelegenen Buschcamps unterwegs ist, sollte aber auch Bargeld parat haben. Bankautomaten sind in den größeren Städten vorhanden, wo man sich mit der Kreditkarte plus PIN mit Bargeld eindecken kann.

Wie viel Trinkgeld ist in Botswana üblich?

Trinkgeld ist in Botswana meist essentieller Bestandteil des Lohnes. Wenn man also zufrieden war mit dem Service, sollte man in jedem Fall Trinkgelder geben. Ungefähr 1 bis 2 EUR pro Tag für Hotelangestellte sind üblich. In den Lodges ist oft eine Trinkgeld-Box für das gesamte Personal an der Rezeption aufgestellt. In Restaurants sind 10 % angemessen. Guides und Fahrer, mit denen man länger unterwegs ist, gibt man das Trinkgeld am besten persönlich (Richtwert ca. 5 EUR pro Person und Tag).

Worauf muss man achten, wenn man Grenzübergänge von Botswana in die Nachbarländer benutzt?

Wer mit dem Auto in mehreren Ländern unterwegs ist (z. B. Namibia, Simbabwe), sollte genug Zeit für die Grenzübergänge einplanen. Je nach Belegung der Kontrollpunkte und Fahrzeugandrang ziehen sich die Formalitäten ganz schön in die Länge.

Was muss man an den Veterinärzäunen in Botwana beachten?

Im ganzen Land gibt es zusätzlich Veterinärzäune, die Wild- und Nutztiere voneinander trennen. An den Kontrollpunkten werden die Autos auf Lebensmittel überprüft (Fleisch und Milchprodukte dürfen nicht mitgeführt werden). Teilweise müssen die Autos Seuchenwannen durchfahren und alle Passanten „desinfizieren“ ihre Schuhsohlen in Behältern, in denen ein schmutziger, mit Desinfektionsmittel getränkter Lappen liegt. In dem Fall daran denken, ein zweites Paar Schuhe griffbereit zu haben, denn offiziell müssen ALLE mitgeführten Schuhe desinfiziert werden.

Die schönsten Nationalparks & Safari-Highlights in Botswana

Victoria Falls in Simbabwe – lohnt sich ein Besuch?

In jedem Fall: ja! Die Victoria Falls zählen zu den eindrucksvollsten Naturwundern Afrikas – ein Ort, der nicht nur mit seiner gewaltigen Wassermasse, sondern auch mit seiner Atmosphäre tief beeindruckt. Eine gigantische Gischtwolke markiert aus der Ferne die Stelle, wo sich während der Regenzeit 500 Millionen Liter Wasser pro Minute in die Tiefe stürzen. Mosi-oa-Tunya – donnernder Rauch – ist die Bezeichnung der Einheimischen für dieses tosende Naturschauspiel. Meiner Meinung nach wesentlich passender, als der Name der eher matronenhaft wirkenden britischen Monarchin Victoria. Sonst lässt selbst aus nächster Nähe nur wenig auf die über 100 Meter tiefe und etwa 1700 Meter breite Schlucht schließen. Erst im letzten Moment geben die Bäume plötzlich den Blick frei auf ein Szenario, dass sich mit keinem anderen Wasserfall vergleichen lässt.

Es ist ein surrealer Schauplatz mit unzähligen Kaskaden, die sich schäumend in verschiedene Richtungen ergießen. Die feinen Wassertröpfchen verdichten sich zu Nebelschwaden, die schwer und feucht in den Baumkronen des umliegenden Waldes hängen. Je nach Lichteinfall sind gleich mehrere Regenbögen zu sehen. Alles ist so unwirklich, als hätte es ein verrückter Designer eine künstliche Fantasielandschaft entworfen. Nur das Einhorn fehlt noch.

Victoria Falls Nationalpark – Eintritt, Wege & Aussichtspunkte

Zugang zu den Wasserfällen bekommt man in Simbabwe über den Victoria Falls Nationalpark. Der Eintritt liegt bei 30 USD. Vom Parkeingang folgt man einem beschilderten Weg, der an der gegenüberliegenden Seite der Wasserfälle entlang führt. Von mehrere Aussichtspunkten kann man auf das Spektakel schauen.

❗️Tipp: Wer nicht bis auf die Haut nass werden will, leiht sich im Victoria Falls Craft Village gegenüber vom Eingangstor des Nationalparks einen Regen-Poncho aus. Ich habe zuerst gedacht: „Och, so schlimm wird’s schon nicht…“ Doch, wird es! An manchen Stellen (besonders während der wasserreichen Zeit) prasseln Wassermassen auf die Wege, als würde man unter der Dusche stehen. Selbst mit Poncho wird man noch ziemlich nass, also am besten wasserfeste Sandalen anziehen und vorsichtig mit dem Kamera-Equipment sein!

Brücke zwischen Simbabwe & Sambia – die Victoria Falls Bridge

Von Victoria Falls in Simbabwe nach Livingston in Sambia gelangt man über die berühmte Victoria Falls Brücke direkt unterhalb der Wasserfälle. Es gibt Grenzstationen auf beiden Seiten. Sofern man nicht von einem Land ins andere wechseln will, sondern nur die Brücke besichtigen möchte, braucht es keine großen Formalitäten. Dafür wird man alle paar Meter von übereifrigen Verkäufern belagert, die ihre Souvenirs loswerden möchten.

Victoria Falls Tipps – Adrenalin & Ausblick

✔️ Wer den ultimativen Adrenalin-Kick sucht, kann Bungee-Jumping von der Victoria Falls Brücke machen- mit 111 Metern angeblich der zweithöchste Sprung der Welt. Ein Sprung kostet 168 USD. Mehr Informationen gibt’s im Victoria Falls Guide.

✔️ Nicht ganz preisgünstig, aber definitiv beeindruckend ist ein Helikopter-Flug über die Wasserfälle. Von frühmorgens bis abends hört man die typischen Fluggeräusche rund um die Victoria Falls. Es gibt zwei Varianten: einen kürzen Flug, der ca. 15 Minuten dauert und 150 USD kostet und eine halbstündige Tour, der bei 284 USD liegt. Auch hier gibt es mehr Informationen im Victoria Falls Guide.

Ich bin nicht gesprungen (nie im Leben!) und habe auch keinen Helikopter-Flug gebucht, weil ich persönlich den Cessna-Rundflug über das Okavango-Delta interessanter fand. Aber eigentlich kann man die gigantischen Ausmaße der Victoria Falls nur aus der Luft wirklich erfassen. Einer meiner Reisegefährten ist geflogen und hat mir erlaubt, dass ich einige seiner Bilder verwenden darf.

Fotocredit: Volker Tews

✔️ Eine von mir sehr geschätzte Journalistenkollegin hat beim White Water Rafting mitgemacht, was wohl eine ziemlich actiongeladene Angelegenheit mit hohem Schwierigkeitsgrad ist. Die Tour ist eher für sportlich ambitionierte Reisende geeignet, denn man muss auch etwa eine halbe Stunde über teils nasses Geröll in die Schlucht hinab und am Ende wieder hochsteigen. Der Preis für eine Tagestour liegt bei 139 USD. Leider hatte ich bei meinem Trip keine Zeit dafür. Hoffentlich beim nächsten Mal… Mehr Informationen gibt’s im Victoria Falls Guide.

Lodges & Restaurants – So wohnst du gut bei den Victoria Falls

Wir haben in der Lokuthula Lodge genächtigt, in sehr schönen Self-Catering Bungalows mit mehreren Schlafzimmern, Küche und halboffener Veranda. Wenn man über das Gelände geht, sieht man jede Menge Buschböcke, Walzenschweine, Meerkatzen und andere Tiere aus nächster Nähe – manchmal fast besser als auf einer Safari im Busch.

Im gleichen Areal liegt auch die schicke Victoria Falls Safari Lodge. Selbst wenn man dort nicht wohnt, kann man im angeschlossenen Restaurant essen und dabei die Tiere am Wasserloch beobachten. Außerdem gibt es ein gut funktionierendes WLAN.

Wichtige Reisetipps für Simbabwe – Geld & Visum

❗️Tipp: Wer über Victoria Falls ankommt und auch wieder abfliegt, bezahlt bei der Einreise am Flughafen 45 USD für das Double Entry Visum in Simbabwe. Normalerweise hole ich mir die jeweilige Landeswährung erst, wenn ich angekommen bin. Aber in dem Fall hat es sich als äußerst gute Entscheidung herausgestellt, dass ich schon zu Hause ein paar USD mehr getauscht hatte, denn alle Geldautomaten im Umkreis waren leer (!) und das Abheben von Bargeld unmöglich. Auch das Bezahlen mit Kreditkarte kann an manchen Stellen problematisch sein – Du solltest Dich also in jedem Fall vorsorglich mit USD ausstatten!

Von den Victoria Falls in den Botswana Chobe Nationalpark

Die Kazungula Road von Victoria Falls zum Grenzübergang Simbabwe – Botswana ist ein perfekter Vorgeschmack für die gesamte Tour, die noch vor mir liegt: rechte und links Buschland, soweit das Auge reicht. Man versteht auch sofort, warum dringend von Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit gewarnt wird, denn der Asphalt ist voll mit Elefantendung. Ganz offensichtlich waren hier nachts ganze Herden unterwegs.

Selbst auf der kurzen Fahrt von rund 82 km bis zum Chobe Nationalpark & den Chobe Safari Lodges bekomme ich einen Vorgeschmack vom Tierreichtum der Region: schon von der Straße aus sichten wir jede Menge Tiere: reichlich Impalas, Giraffen und Elefanten sind rechts und links der Fahrbahn zu sehen.

Chobe Bush Lodge – Luxus und Sonnenuntergang am Chobe River

Im Chobe Nationalpark verbringen wir eine Nacht in der Chobe Bush Lodge, die zu den Chobe Safari Lodges gehört. Die Unterkunft ist eine der schönsten Lodges auf der ganzen Reise. Geräumige, luxuriöse Zimmer mit offenen Badezimmer. Abendessen gibt es als üppiges Buffet in der Chobe Safari Lodge, die direkt am Chobe Fluss liegt und wo besonders früh am Morgen eine ganz besonders magische Stimmung herrscht.

Bootssafari im Botswana Chobe Nationalpark – Zwischen Magie und Massenbetrieb

Die Sunset Boat Cruise auf dem Chobe River war als besonderes Highlight angekündigt. In der Tat haben wir im Chobe Nationalpark viele Tiere vom Boot aus gesichtet und auch der Sonnenuntergang war erwartungsgemäß sehr stimmungsvoll. Allerdings darf man sich die Tour nicht unbedingt als intimes Zwiegespräch mit der Natur vorstellen. Die Boote sind meist ziemlich voll mit Gästen und auch unterwegs auf dem Fluss begegnet man etlichen Ausflugsbooten von den anderen Lodges am Fluss.

Gut zu wissen: Nur einen kurzen Fußweg von der Lodge entfernt liegt ein Areal mit Supermarkt, Wechselstube und Geldautomat. Hier kann man sich gut mit Bargeld eindecken, Einkäufe tätigen etc.

Makgadikgadi Pans & Nata Bird Sanctuary – Salzpfannen & Flamingos erleben

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Süden zum Nata Bird Sanktuary, einem von Einheimischen unterhaltenen Naturschutzgebiet am Rand der Makgadikgadi Pans. Die A33 nach Nata ist gut ausgebaut und auf der Autofahrt haben wir wieder jede Menge Tiere gesichtet – was die recht lange Fahrt über 335 km erfreulich abwechslungsreich macht. Menschliche Siedlungen sucht man vergeblich – hier regiert die Natur.

Gut zu wissen: Nata ist ein guter Ort, um zu tanken und auch alle sonstigen Vorräte (Wasser, Lebensmittel etc.) noch mal aufzufüllen!

Passiert man das Tor zum Nata Bird Sanctuary, hat man das Gefühl, auf einem anderen Planeten gelandet zu sein. Immerhin war die weite, karge Ebene von Gnus und Straußen bevölkert und wenn man genau hinschaute, regten sich in dem vertrockneten Gras erstaunlich viele Vögel. Eine staubige Geländewagenstrecke führt durch die einsame Mondlandschaft bis zu einem Aussichtspunkt über die Sowa Pan, die bei unserem Besuch sogar mit Wasser gefüllt war.

Elephant Sands – Safari-Lodge mitten unter Elefanten

Auf die Übernachtung in Elephant Sands hatte ich mich im Vorfeld am meisten gefreut. Die Eco Lodge liegt mitten in der einsamen Natur an einem Wasserloch, was besonders zur Trockenzeit ständig von Elefanten besucht wird. (Anfahrt: Etwa 53 km nördlich von Nata biegt man von der A33 ab und folgt einer kleinen, buckligen Piste zum Camp.)

Die Rezeption, der Restaurantbereich, die Zelte und sonstigen Unterkünfte liegen rund um das Wasserloch. Zäune gibt es nirgendwo. Nur einige respekteinflößende Betonspitzen zwischen Wasserloch und Restaurant lassen schon bei unserer Ankunft vermuten, dass die Dickhäuter hier wohl aus nächster Nähe zu sehen sind und durch die Abgrenzung davon abgehalten werden, heimlich nachts in der Bar Party zu feiern.

Elephant Sands im Botswana Chobe Nationalpark

Ich wohne in einem der Zelte direkt gegenüber des Restaurants (oben im Bild sieht man das Haupthaus im Abendlicht). Die Ausstattung ist einfach, aber gut durchdacht. Zum Glück gibt’s auch genug Decken, denn nachts ist es ganz schön kalt und die dünnen Zeltplanen können gegen die Temperaturen nicht viel ausrichten.

Bush Walk mit Ranger – Zu Fuß durch die Wildnis

Am späten Nachtmittag machen wir einen Bush Walk mit einem bewaffneten Ranger durch das Gebiet. Die kleine Wanderung war eigentlich unspektakulär und Tiere haben wir nicht gesehen. Trotzdem kann man den Busch noch mal ganz anders wahrnehmen, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Ranger Frank erklärt uns viele Details, zeigt uns Pflanzen, Vögel und Insekten. Und wir geniessen den Sonnenuntergang, bevor es bei Einbruch der Dunkelheit wieder zurück ins Camp geht.

Von Frank erfahren wir auch, dass es momentan überall genug Wasser gibt und deshalb momentan wenig Elefanten zum Camp kommen. Zum Glück nehmen das die Elefanten nicht so genau und tauchen pünktlich zur Abendessenzeit lautlos am Wasserloch auf. Das war wohl eines der unglaublichsten Erlebnisse, mit einem Bier im Schein des Lagerfeuers zu stehen und nur einige Meter entfernt laufen die Elefanten als große, dunkle Schatten durch die Nacht.

botswana reisetipps
Botswana

Für viel Spektakel sorgte kurz darauf das Auftauchen eines Buschbabys. Das winzige Feuchtnasenäffchen mit den großen Ohren und Augen wurde verletzt und verwaist gefunden und hat in Elephant Sands eine neue Heimat gefunden. Der kleine nachtaktive Zwerg rast abends mit Vorliebe im Restaurant herum und sorgt für jede Menge Action. Wenn es morgens kalt ist, kommt es auch schon mal vor, dass er ahnungslose Gäste erschreckt, indem er sie anspringt und versucht, unter ihr T-Shirt zu kriechen, weil es da so schön warm ist.

Greater Kwai Gebiet – Auf ins Safari-Abenteuer abseits der Touristenpfade

Am nächsten Tag wartet mit 475 km eine weite Fahrstrecke auf uns. Erst geht es von Elephant Sands nach Nata und von dort über die A3 nach Maun, wo noch mal eingekauft und getankt wird, denn die nächsten drei Übernachtungen verbringen wir mitten im Busch in einer privaten Konzession im Greater Kwai Gebiet am östlichen Rand des Okavango Deltas. Bis Shorobe ist die Straße noch geteert, danach fahren wir nur noch Sandpiste bis zum Zeltcamp mitten in der Wildnis in der Kwai-Region.

Flussbiegung in einer privaten Konzession im Greater Kwai Gebiet am östlichen Rand des Okavango Deltas

Das Camp ist der Traum jedes Safari-Reisenden – mein absolutes Highlight

Kleine Zelte mitten im Busch, malerisch an einer sanft geschwungenen Flussbiegung gelegen. An der schönsten Stelle ist ein Essbereich mit kleiner Bar aufgebaut. Während man seinen Sundowner trinkt, grasen in der Ferne Elefanten. Nach Einbruch der Dunkelheit flackert ein Lagerfeuer, Frösche quaken und der südliche Nachthimmel ist so wundschön, dass man eigentlich nichts mehr tun möchte, als Sterne anschauen und schweigen. Zum Abendessen zaubert das Koch ein dreigängiges Menü und als wir später in der tiefen Dunkelheit zu unseren Zelten kommen, hat jemand vom Team in jedem Bett eine Wärmflasche platziert, damit niemand in der kalten afrikanischen Nacht frieren muss.

Diese Nächte gehörten mit zu den schönsten Erlebnissen, die ich in Afrika hatte. Allein den Geräuschen der Wildnis zu lauschen, hatte für mich überhaupt nichts Furchteinflößendes. Es knackt, es ruft, es raschelt. Macht nichts, ich fühle mich, als würde ich dazu gehören. Nicht weit vom Zelt entfernt verläuft ein Trampelpfad. Es ist Weg der Elefanten zum Fluss. Dort, wo ich am Nachmittag allein unterwegs war (was eigentlich streng verboten ist) und einem Bullen begegnet bin. Nur er und ich. Er war erstaunt, ich kurz erschrocken. Aber nur ein Schritt zurück hat genügt, ihm zu signalisieren, dass ich ihm nicht in die Quere kommen will. Er hat mich nur aufmerksam gemustert, um dann in Ruhe weiter zu ziehen.

Moremi Game Reserve & Kwai Region – Safari-Highlights im Herzen Botswanas

Die nächsten beiden Tage verbringen wir komplett auf Safari. Am Morgen geht es los mit einem kurzem Frühstück, bei dem wir uns gleich noch ein paar Sandwiches für die Mittagspause im Busch vorbereiten, um dann direkt zur Pirschfahrt zu starten.

In der Kwai-Region grenzen der Botwana Chobe Nationalpark und das Moremi Game Reserve direkt aneinander und es gibt unglaublich viele Tiere. Wir begegnen vielen Elefanten – an einem Tag sind wir auf gut 100 Sichtungen gekommen. Aber auch Giraffen, Zebras und verschiedene Antilopenarten sind zu sehen. Als Highlight gab’s sogar African Wild Dogs, deren Bestand leider sehr stark gefährdet ist.

African Wild Dog im Botswana Chobe Nationalpark

Am Abend sind wir nach dem Abendessen auf Nachtsafari, was ich allerdings nur bedingt empfehlen kann. Es gab relativ wenig Tiere zu sehen. Dafür war es selbst mit Daunenjacke in dem offenen Safari-Fahrzeug eisig kalt.

Am zweiten Tag fahren wir bis ins Moremi-Wildreservat, wo wir das erste (und leider einzige Mal) Löwen sehen können. Nach drei abenteuerlichen Nächten im Busch geht es leider wieder zurück nach Maun in die Zivilisation.

Mehr Afrika-Abenteuer auf Reisezeilen

Alle praktischen Tipps, wie du eine Safari planst und meine Packliste für eine Safari, damit du nichts vergisst. | Safaria in Tansiani: Tarangire Nationalpark & Ngorongoro Krater | Wildnis, Weite, Wow – auch mit schmalem Geldbeutel möglich: So planst du eine Afrika-Safari mit kleinem Budget

Maun & Okavango Delta – Startpunkt für Safari & Rundflug

Maun ist für viele Reisende der logische Ausgangspunkt für eine Okavango Delta Safari. Mir persönlich konnte die Stadt nicht allzu viel abgewinnen – sie ist in erster Linie eine Durchgangsstation. Mein Highlight hier: ein Rundflug mit einer kleinen Cessna über das Delta.

Rundflug Okavango Delta


„Die ist ja WINZIG“ war mein erster Gedanke, als ich die Cessna sah, mit der wir in Kürze zu einem Rundflug über das Okavango Delta abheben sollten. Und ich gebe zu: es war mir ein wenig mulmig zumute, als dieses Mini-Flugzeug in Richtung Startbahn rollte. Aber kaum, dass sich die Räder vom Boden gelöst hatten, schlug meine leichte Panik in euphorische Begeisterung um und ich konnte kaum vermeiden, dass mir die Tränen in die Augen schossen.

Ich kann nicht mal genau sagen, was den Flash eigentlich ausgelöst hat. Vielleicht diese Landschaft, die plötzlich vor einem ausgebreitet liegt. Hoch genug für einen grandiosen Rundblick, aber nicht so hoch, um das Ganze in eine abstrakte Ferne zu rücken, wie es bei einem Verkehrsflugzeug der Fall ist. Unter uns breitete sich eine Landschaft aus, wie ich sie noch nie gesehen hatte.

Diese Farben, die Strukturen, die sich windenden Wasserkanäle, die abstrakte Muster in den Boden malen. Ein Buschbrand in der Ferne. Termitenhügel, wie Raubritter-Burgen verstreut und einzelne Tiere, die ruhig ihres Weges ziehen. Von oben erst erkennt man die einzigartige Komplexität dieses Lebensraums.

Ich konnte kaum den Fotoapparat aus der Hand legen – eigentlich nur, um zwischen Kamera und Smartphone zu wechseln.


Infos zum Cessna Rundflug über das Okavango Delta

Start: Flughafen Maun
Dauer: ca. 1 Stunde
Kosten: USD 600 pro Flugzeug (max. 5 Passagiere, Preis wird geteilt)
Anbieter: Delta Air (Büro direkt gegenüber vom Terminal)
Hinweis: Vor Antritt des Flugs wird man samt „Gepäck“ gewogen, wobei man eigentlich nichts braucht außer Kreditkarte, Kamera und vielleicht eine kleine Flasche Wasser, denn die Luft in der Cessna fand ich ziemlich warm und stickig.

Vorsicht bei schwachem Magen

Eine Warnung für empfindliche Gemüter. Obwohl unser Flug relativ entspannt verlief, würde ich das Gesamterlebnis durchaus als ein wenig unruhig beschreiben. Das Fliegen in einer Cessna ist viel unmittelbarer und deutlich intensiver als in einem größeren Flugzeug. Ich kann mir vorstellen, dass ein Passagier, dem es unterwegs leicht schlecht wird, durchaus seine Probleme an Bord bekommen kann.

Okavango Delta Lodge-Tipp: Nguma Island Camp

Von Maun aus geht es für mich 290 km nach Etsha ins westliche Okavango Delta. Das letzte Stück zur Lodge, dem Nguma Island Tender Camp, ist nur mit einem wasserfesten Allradfahrzeug zu bewältigen – allein die Anfahrt durchs überflutete Gelände ist ein Abenteuer.

Die Lodge liegt direkt am Wasser, mit einem Hauptgebäude für Restaurant, Bar und Rezeption sowie mehreren auf Stelzen gebauten Zelten, die über Holzstege verbunden sind. Der Blick ins Grüne, das Vogelgezwitscher und die Nähe zum Wasser erinnern fast an Costa Rica – nur, dass hier Flusspferde und Elefanten in der Umgebung leben.

Safari zu Wasser – im Mokoro durch das Papyrusmeer

Ein Höhepunkt meines Aufenthalts ist eine Mokoro-Fahrt – die traditionellen Einbäume, heute aus leichtem Kunststoff gefertigt. Lautlos gleitet man durch Kanäle zwischen Papyrus und Seerosen, die Wasseroberfläche spiegelt die Wolken.

Die Tiersichtungen an diesem Tag waren überschaubar – viele Vögel, aber keine großen Tiere. Für intensive Tierbeobachtungen lohnt es sich, mehrere Tage im Delta zu verbringen. Doch die Ruhe, das sanfte Schaukeln des Mokoros und die Weite der Landschaft sind allein schon ein Erlebnis – rechts und links Seerosen und ein grünwucherndes Papyrusdickicht.

okavango-delta-leberwurstbaum
Frucht des Leberwurstbaumes (kein Scherz, der Baum heisst wirklich so!)
Botswana Reisebericht
Papyrus
Botswana Reisebericht
Wasserlilie
Botswana Reisebericht
Fast wie in der Karibik.

Über die Grenze nach Namibia in die Sambesi Region (Caprivi-Streifen)

Die letzte Etappe meiner Tour geht über die Grenze nach Namibia in die Sambesi Region zum Mahango-Nationalpark (150 km), wo ich in der idyllischen Nunda River Lodge in einem festen Zelt direkt am Fluss wohne und nachts immer wieder das laute Grunzen der benachbarten Flusspferde höre. Einer meiner Lieblingsplätze auf der Tour. Der Mahango-Nationalpark ist Teil des Bwabwata-Nationalparks und hat mich besonders durch die riesigen Baobabs beeindruckt, die dort zu sehen waren.

Abends sind wir auf dem Kwando River gemächlich zu den Popa-Wasserfällen gefahren, die sich eher als malerische Stromschnellen entpuppt haben.

An den darauffolgenden zwei Tagen war ich noch in anderen Regionen unterwegs, die an den Bwabwata-Nationalparks anschliessen. Zunächst im Susuwe-Nationalpark und danach im Mudumu-Nationalpark. Eigentlich ist die Region berühmt für ihren Tierreichtum, allerdings hatten wir nicht so viel Glück. Vorher in Botswana gab es wesentlich mehr Tiersichtungen.

Trotzdem lohnt sich der Besuch dieser eher kleinen Parks. Es geht sehr entspannt zu, die Landschaft ist wunderschön und man begegnet kaum anderen Besuchern.

Botswana – wild, weit, wunderbar: Botswana ist kein Reiseziel für Zwischendurch – es ist ein Land für Menschen, die Weite lieben, Stille aushalten und Wildnis mit allen Sinnen erleben wollen. Wer sich auf dieses Land einlässt, kehrt verändert zurück: mit glänzenden Augen – und dem Wissen, etwas Echtes berührt zu haben.

Mehr Inspiration für deine Afrika-Reise?

Dann stöbere auch in diesen Artikeln: Safari planen – Der große Guide für Einsteiger | Packliste Safari Afrika – Ausstattung & Kleidung | Wie ich mit einem Geparden im Schlafsack übernachtet habe.


Hinweis: Dieser Artikel ist 2016 erschienen und wurde von mir 2025 komplett überarbeitet.

Comments 4
  1. Hallo Beatrice,

    meine Frau fliegt bald nach Südafrika. Da sie ein Sabbatjahr hat, hat sie noch Zeit weitere Länder zu bereisen. Sie überlegt, wo sie danach weiterreist. Ich lese hier, dass du dich in Botswana sicher gefühlt hast. Würdest du nach Botswana auch als Frau alleine reisen oder eher nicht?

    Viele Grüße

    Andre

    1. Hallo Andre, ich sehe kein Sicherheitsproblem, in Botswana als Frau allein unterwegs zu sein. Es ist aber von Vorteil, wenn sie schon mit dem afrikanischen Kontinent vertraut ist und wenn sie mit einem Auto unterwegs ist, sollte sie Erfahrungen mit Allrad und Offroad-Fahren haben. In unwegsamen, einsamen Gebieten wie z. B. der Kalahari-Wüste würde ich nicht unbedingt allein fahre – egal ob Mann oder Frau – denn dort sind die Gegebenheiten schon sehr herausforderungsvoll. Viele Grüße, Beatrice

  2. Hallo, ich plane eine Reise nach Namibia und Botswana, bin aber bzgl. des Transports noch unsicher… Kommt man gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch oder ist ein Mietwagen unabdingbar? Und wie sieht es allgemein mit den Unterhaltskosten aus: Essen, einfache Unterkünfte…?
    Liebe Grüße 🙂

    1. Hi Kuno, bezüglich öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich leider gar nichts sagen, weil wir mit Guide & Allradfahrzeug auf Tour waren. Wolfgang von http://www.groovyplanet.de kann da aber möglicherweise weiterhelfen, weil er auch mit Sammeltaxi & Bus unterwegs war. Schau doch mal bei ihm vorbei… Bezüglich Unterkunft dürfte das Campen die preisgünstigste Möglichkeit sein. Viele Lodges sind leider recht teuer. Liebe Grüße zurück!

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