Die Bretagne schmeckt nach Atlantik, Salzluft und einem Hauch Anarchie auf dem Teller. Zwischen schroffen Küsten, rauem Wind und urigen Dörfern entfaltet sich eine Küche, die ebenso ehrlich wie überraschend ist. Wer die Bretagne kulinarisch entdecken will, braucht keine Haute Cuisine – sondern Neugier, einen guten Appetit und Lust auf unverfälschte Regionalität. Bretonische Spezialitäten wie frische Austern direkt vom Züchter, Crêpes aus Buchweizenmehl, salzige Butter oder Cidre – hier isst du nicht nur, du erlebst.
Ich war vor Ort, habe probiert, geschlürft und gestaunt. In diesem Artikel zeige ich dir, was du nicht verpassen solltest – inklusive persönlicher Tipps, regionaler Spezialitäten und ein paar Inspirationen für zu Hause.
Inhalt auf einen Blick
Austern frisch aus dem Meer
Die Bretagne ist ein Paradies für alle, die das Meer nicht nur sehen, sondern auch schmecken wollen. Nirgendwo sonst in Frankreich werden so viele Austern gezüchtet – besonders bekannt sind die Märkte von Cancale und Carantec. Ich selbst war in Canale und habe das bunte Treiben auf dem Austernmarkt erlebt: Tische voll mit Schalentieren und das Glitzern des Meeres im Hintergrund.
Wer möchte, kann direkt vor Ort schlürfen, oft sogar mit Blick auf die sogenannte Tischkultivierung: Austernsäcke auf Eisenstelzen, die bei Ebbe sichtbar werden und bei Flut wieder verschwinden – nachhaltiger und transparenter geht es kaum.
Salzkaramell (Caramel au beurre salé)
Ein echter Klassiker: Cremiger Karamell mit gesalzener Butter ist in der Bretagne allgegenwärtig – ob pur im Glas, als Füllung in Crêpes oder verarbeitet zu Eis und Desserts.
Kouign Amann & Gâteau Breton – Die mächtigen Kuchenklassiker
Butter, Zucker, Teig – viel mehr braucht es nicht. Der bretonische Butterkuchen Kouign Amann ist sündhaft lecker und steht symbolisch für die dekadent-schlichte Patisserie der Region. Gâteau Breton ist die rustikalere Variante – fest, buttrig, leicht gesalzen.
Bretonischer Käse – würzig, wild, ursprünglich
Die Bretagne mag nicht für Käse berühmt sein wie andere Regionen Frankreichs, aber sie hat ihre ganz eigenen Spezialitäten: Rohmilchkäse, oft in Küstennähe hergestellt, mit kräftigem Aroma. Besonders gut: frische Bauernkäse aus dem Finistère – ideal für ein Picknick mit Blick aufs Meer.
Crêpes vs. Galettes – und warum Buchweizen die Hauptrolle spielt
In der Bretagne wird nicht einfach Crêpe gesagt. Hier unterscheidet man ganz genau:
- Galette = herzhaft, aus Buchweizenmehl (farine de sarrasin)
- Crêpe = süß, aus Weizenmehl
In fast jeder Crêperie gibt es raffinierte Varianten: Galettes mit Algenbutter, Ziegenkäse oder Lachs. Ich habe auch eine Version mit bretonischem Camembert und Apfelscheiben gesehen – deftig, regional, einfach perfekt.
Ein Erlebnis für sich ist die Atmosphäre in den kleinen Lokalen: handgeschriebene Tafeln, bretonische Musik im Hintergrund, und der Duft von Butter, Teig und geschmolzenem Käse in der Luft.
Cidre & Arrangés – Bretonische Getränke mit Charakter
Ob fruchtiger Apfel-Cidre oder die berühmten „Arrangés“ – Rumansätze mit eingelegten Früchten und Gewürzen: Die Bretagne liebt ihr Glas am Abend. „Arrangés de Ced“ sind ein beliebtes Mitbringsel – optisch ein Hingucker, geschmacklich ein Erlebnis.
Cidre trinkt man in der Bretagne nicht aus dem Glas, sondern aus einer Keramiktasse. Es gibt ihn „brut“ (trocken) oder „doux“ (mild), oft aus alten Apfelsorten und mit leichtem Perlenspiel. Ich fand den Geschmack rund, voll und vielschichtiger als alles, was man aus dem Supermarkt kennt.
Wer es ungewöhnlich mag, sollte Chouchenn probieren – einen Honigwein, der traditionell aus Buchweizenhonig gemacht wird. Kräftig, warm, perfekt als Digestif.
Viele Höfe bieten heute unfiltrierten Apfelsaft an – direkt gepresst, säuerlich und ehrlich. Auch ein schönes Mitbringsel.
Was man sich aus der Bretagne mitbringen kann (oder sich nach Hause bestellt)
Affiliate Links Wenn du dich kulinarisch schon mal in die Bretagne beamen willst, findest du hier eine kleine Auswahl, die du online bestellen kannst: Butter aus Rohmilch mit Fleur de Sel. | Cidre de Bretagne – als Probierpaket mit drei Sorten. | Bio-Buchweizenmehl (Farine de sarrasin) – für Galettes zuhause. | Palets Bretons & Salzkaramell Bonbons – Klassiker zum Naschen. | Armorik Classic Single Malt de Bretagne – für Whisky-Genießer.
Salami & Salz – Herzhaftes vom Markt
Auf Wochenmärkten findet man luftgetrocknete Salami in Dutzenden Varianten – mit Nüssen, Pfeffer, Kräutern oder Chilis. Dazu unbedingt ein Glas Fleur de Sel aus Guérande mitnehmen – das bekannteste Meersalz Frankreichs stammt aus der Bretagne.
Süßes Gebäck – von Palets Bretons bis Pistazien-Croqs
Knusprige Butterkekse, weiche Makronen mit Mandeln, Schokolade oder Pistazie: Die Bretagne weiß, wie man nascht – meist mit einem Hauch Salz in der Süße: Ideal für den Kaffeetisch oder als Reiseproviant.
Die Bretagne lässt sich nicht in Sterne-Restaurants erleben – sondern auf Märkten, in kleinen Bistros, beim Crêpewagen am Straßenrand. Ihre Küche ist bodenständig, salzig, echt. Und wer einmal dort gegessen hat, weiß: Hier schmeckt Frankreich anders – und das ist wunderbar so.
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Mein herzlicher Dank geht an den Tourismusverband der Bretagne, der mir diesen Trip ermöglicht hat.
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