Als ich heute morgen vom Yoga zurück nach Hause gelaufen bin, habe ich mitten in der Stadt auf dem Bürgersteig eine Hummel gesehen, die dort bewegungslos saß. Kaum war ich zwei Schritte vorbei, tat mir das pelzige Tierchen schon leid und ich drehte um. Vor einiger Zeit hatte ich mal beim NABU gelesen, dass man erschöpfte Hummeln mit wieder aufpäppeln kann.
Wichtig ist das besonders im Frühjahr, weil man dann womöglich einer jungen Hummelkönigin (und damit einem ganzen Volk) das Leben rettet.
Hummeln retten – funktioniert das wirklich?
Ich habe also die Hummel mitgenommen, die sich widerstandsfrei auf meiner Hand befördern liess. Zu Hause habe ich kurzerhand ein wenig Zuckerwasser angerührt und meine Fingerspitze damit nass gemacht. Sie hat sofort die Nahrung bemerkt, ihren Saugrüssel ausgefahren und gefressen. Ich war fasziniert, dass man wirklich Hummeln füttern kann. Nach der Mahlzeit habe ich sie auf ein Stück Küchenpapier gesetzt und ans offene Fenster gelegt. Dort saß sie noch ein Weilchen, putzte und steckte sich und flog schließlich gestärkt ins Freie.
Hummeln sind wichtig für die Natur
Hummeln gehören zu den wichtigen Bestäuberinsekten und haben deshalb so eine große Bedeutung, weil sie im Gegensatz zu Honigbienen auch bei schlechtem Wetter ihren Job machen und Blüten bestäuben. Ich finde es jedes Frühjahr toll, wenn ich die ersten Hummeln sehe.
Gut zu wissen: Mehr als die Hälfte der in Deutschland lebenden Arten sind gefährdet, weshalb auch alle Hummeln unter Naturschutz stehen. Ein wesentlicher Grund für das Sterben der Hummeln ist der Nahrungsmangel. Durch das Ausrotten ihrer Nahrungspflanzen verschwinden auch die Hummeln.
Gerade im Frühjahr und Sommer kann man den Tieren ein wenig zu helfen – besonders in den Städten, wo das Nahrungsangebot nicht so groß ist. Während sich andere Insekten schnell auf neue Pflanzen einstellen oder Vorratshaltung betreiben (wie z. B. Honigbienen), legen Hummeln keine Vorräte an und gewöhnen sich nur langsam an neue Nahrungspflanzen. Die Tiere verlassen das Nest meist schon ohne große Kraftreserven, welche während des Flugs dann komplett aufgebraucht werden. Kann dann der Nektarbedarf nicht schnell genug gestillt werden, strandet die Hummel irgendwo kraftlos und verhungert schließlich.
Hier gibt es noch mehr Informationen zum Thema Hummelschutz.
Können Hummeln stechen?
Solche kleinen Rettungsaktionen, wie ich sie durchgeführt habe, sind absolut gefahrlos. Hummeln haben zwar einen Stachel, aber es sind wirklich friedliche Wesen, die nur im größten Notfall und zur Verteidigung stechen. Ich habe schon als Kind so oft Hummeln über meine Hand krabbeln lassen. Nie ist etwas passiert. Also, falls Dir mal in Zukunft eine entkräftete Hummel begegnen sollte – einen Versuch ist es bestimmt wert.
Ich habe eine Hummel gefunden, die hat auf dem Boden gelegen, eigentlich dachte ich das sie tot wäre, ich habe sie in die Hand genommen und merkte das sie sich bewegt hat und hab sie mit nach Hause mitgenommen und versucht mit Zucker Wasser auf zu peppeln aber sie hat leider nicht getrunken, hab sie auf den Blumen gesetzt im Balkon, abund an hab nach geschaut aber immer noch zu schwach, jetzt weiß ich nicht was ich machen soll, heute morgen hab sie rein genommen und im Wohnzimmer auf den Blumen gesetzt aber heute morgen bewegt sie sich noch weniger, Zucker Wasser hab ich auf den Fingerspitzen verschmiert und ihr um den Mund rum geschmiert aber glaube hat sie nicht getrunken, was mache ich jetzt, stirbt die??
Ich hoffe, die Hummel hat es noch geschafft. Aber manchmal kann man einfach nichts mehr machen. Alles Liebe & Gute für Dich!
Ich habe heut auch eine Hummel vom Spielplatz mitgenommen u ihr Zuckerwasser gegeben… sie hat auch fleißig getrunken… jetzt ein paar Stunden später bewegt sie sich aber kaum noch… was soll ich tun? Sie tut mir so leid
Wahrscheinlich war sie dann schon zu schwach? Ich hoffe sehr, sie hat es trotzdem noch geschafft! Liebe Grüße!
Ich sitze grade hier neben meiner geretteten Hummel und sehe ihr zu, wie sie sich über die verschiedenen Blumen aus meinem Garten hermacht, die ich ihr anbiete. Sie fliegt aber leider nach 6 Stunden immer noch nicht und hat auch keine Flugversuche unternommen. Kann ich trotzdem weiterhoffen, dass sie es schafft?
Ich hoffe sehr, sie hat es geschafft! Liebe Grüße!
Oh mann, habe heute ein Hummelchen gerettet. Habe ihr Zuckerwasser und Honig angeboten… Ich hoffe sehr der Honig gelangt noch aus dem Kreislauf? Sodass sie wieder zu ihrem Stamm kann :/
Das klappt bestimmt & gut, dass du der Hummel geholfen hast! Liebe Grüße!
muss eine Hummel eigentlich dort hin zurück gebracht werden wo ich sie gefunden habe?…Ich habe seit gestern eine als Gast…wollte sie nachher wenn es wärmer ist raus lassen, nur bin ich mir nicht sicher ob ich sie nicht wieder an den Ort bringen muss wo ich sie aufgesammelt habe? L.G.
Das weiss ich leider auch nicht so genau, liebe Claudia. Wäre vielleicht nicht verkehrt, wenn die Fundstelle nicht zu weit entfernt ist von dir? Ansonsten würde ich sie irgendwo im Park o. ä. freilassen. Hier ist ein Link, wie Hummeln überwintern: https://aktion-hummelschutz.de/wie-ueberwintern-hummeln/
hatte 2 tage eine kleine hummel, bewegte sich kaum dachte sie stirbt mir weg. aber dann in meiner hand mit leichter zuckerlösung und 3 stunden ruhe flog sie weg. und dass erstaunliche,sie kam kurz zurück als wollte sie mir danken. bitte schützt alle lebewesen
Super, dass das so gut funktioniert hat!
Man soll Hummeln auf keinen Fall mit Honig füttern. Ihr Volk würde sie wegen des fremden Geruchs im Honig (von den Bienen) nicht mehr annehmen!
Ich habe heute eine Hummel aus meinem neuen Gießkanne gerettet. Leider nachdem ich schon einige Blumen gegessen habe und mich wunderte wieso so wenig Wasser kommt. Sie steckte im Hals ;-(
Ich hab ihr Zuckerwasser (zwei Teile Puder Zucker, ein Teil Wasser) gegeben. Sie sitzt jetzt in den Balkonblumen und ruht sich aus.
Lieben Dank für deinen Kommentar und die Angaben zum Mischungsverhältnis. Im Artikel steht ja auch, dass man Zuckerwasser nehmen soll. Ich hatte das mit dem Honig nur bei meinem ersten Rettungsversuch gemacht und dann hinterher noch mal nachgelesen, wie genau die Empfehlungen lauten. Viele Grüße, Beatrice
Ein ganz neuer Blick auf Hummeln. Ich werde es im nächsten Frühjahr auch versuchen das Tier zu füttern, sollte eine entkräftete Hummel meinen Weg kreuzen.
Perfekt, freut mich zu hören!
Ich finde es total super, dass du die Hummel mitgenommen und wieder aufgepäppelt hast. <3 Viel zu viele Menschen gehen einfach daran vorbei – um so wichtiger darauf aufmerksam zu machen.
Vielen, lieben Dank! Nachdem ich jetzt für den Artikel selbst erst mal nachgelesen habe, weiss ich auch, dass Hummelschutz durchaus Sinn macht und vielleicht lassen sich ein paar Leser davon inspirieren – würde mich jedenfalls sehr freuen!
Wie schön! Ich mag Hummeln auch gern, die sehen so flauschig aus und sind im Gegensatz zu Wespen so schön friedlich.
Ja, die sind einfach cool – finde ich auch 😉
Zu irgendwas sind wespen sicher auch nützlich, hygiene polizei oder Vogelfutter.. Aber probleme hatte ich auch mit wespen noch nie, auch in wespenreichen sommern. Aber ja, hummeln sind halt keine leichenverzehrer und pelzig herzig irgendwie..
Jetzt wo Du es sagst, das hatte ich auch mal gelesen. Hatte gerade von ein paar Tagen eine Hummel aus einem Wassereimer gerettet. Irgendwann war sie wieder weg. Der nächsten Hummel werd ich such mal ne Stärkung anbieten!
Lg Miriam
Ich glaube, manchmal reicht es schon vollkommen aus, ein Tier einfach aus seiner misslichen Lage zu befreien – wie bei Deiner Geschichte mit dem Wassereimer. Und ganz klar sterben die „normalen“ Hummeln irgendwann im Herbst, das ist einfach so. Aber solange es noch Sommer ist, schadet ein bisschen Hilfe bestimmt nicht.
Oh, Hummeln retten! Danke für den Tipp. Ich bin komischerweise noch nie auf die Idee gekommen, dass eine Hummel, die am Boden sitzt, erschöpft sein könnte. Ich dachte die sterben ganz normal, wenn sie am Boden sitzen und sich kaum noch bewegen. Die nächste Hummel nehm ich mit. Ist einen Versuch wert!
Liebe Grüße Britta
Irgendwann im Herbst sterben die Hummeln bis auf die Königin, das ist schon richtig. Aber im Frühjahr & Sommer macht es glaube ich schon Sinn, den Tierchen zu helfen, wenn man den Eindruck hat, sie können’s gebrauchen. Ich war selbst erstaunt, dass es so gut funktioniert hat 😀