Weg mit den Pfunden – Reisen mit leichtem Gepäck

Reisen mit leichtem Gepäck

Ich bekenne es öffentlich: “Travel light!” ist mein heiliges Mantra, wenn ich unterwegs bin. Nichts finde ich nerviger, als schweres Gepäck hinter mir herzuzerren. Deshalb bin ich ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, wie ich mein Reisegepäck weiter verbessern kann. Meine Freunde machen sich schon über mich lustig, weil ich mich im ständigen Prozess der Gewichtsoptimierung befinde.

Hier gibt’s meine Tipps für alle, die sich auf Koffer-Diät befinden:

→ Kosmetikartikel minimieren

→ weniger Kleidung

→ mit den richtigen Fragen das Gepäckvolumen reduzieren

Reisen mit leichtem Gepäck – Kosmetikartikel minimieren

Handcreme, Moisturizer, Haarkur, Bodylotion, Stylingcreme… Die Liste der Kosmetikprodukte, die man zu Hause benutzt, kann lang werden. Wer auch auf Reisen sein gesamtes Beauty-Equipment mitschleppt, hat schwer zu tragen.

✔️ Minimalisten nehmen so gut wie gar nichts mit und vertrauen darauf, dass sie unterwegs das kaufen, was sie brauchen.

Vorteil: Man startet mit leichtem Gepäck.

Nachteile: Man muss nehmen, was kommt. Wer sich an eher abgelegenen Orten herumtreibt, findet womöglich nicht das, was er braucht. Am Zielort ist der Einkauf ggf. billiger, kann je nach Destination aber auch deutlich teurer sein.

Es gibt auch einige Tricks, mit denen man seine das Mitnehmen von Pflegeprodukte reduzieren kann:

✔️ Vor der Reise gezielt Drogerien & Parfümerien nach Reisegrößen und kleineren Verpackungen abgrasen.

Vorteil: Man kennt die Marken und kann sich zusammensuchen, was man braucht.

Nachteile: Herumrennerei in mehreren Geschäften. Manchmal gibt’s partout nicht das, was man gerade braucht, in kleinen Größen. Man produziert viel Abfall.


✔️ Leere Flaschen & Dosen in den passenden Größen kaufen (zum Beispiel befüllbare Silikontuben) und selbst mit der eigenen Kosmetika voll machen. Sparfüchse heben die Behälter von aufgebrauchten Produkten auf.

Vorteile: Leichtes Gepäck. Man ist außerdem mit bekannten Produkten unterwegs.

Nachteil: Man sollte sicherstellen, dass man das Fläschchen-Wirrwarr noch auseinanderhalten kann bzw. man beschriftet die Produkte, damit man nicht Bodylotion statt Spülung in die Haare schmiert.


✔️ Das Mitführen von All-in-One-Produkten, z. B. neutralen Seifen, ist eine clevere Strategie für Reisende, die leicht und effizient packen möchten. Diese vielseitigen Seifen dienen nicht nur der Körperreinigung, sondern können auch für die Handwäsche von Kleidung, als Shampoo oder sogar als Rasierschaumersatz verwendet werden. Platz lässt sich auch sparen, wenn man auf Pflegeprodukte zurückgreift, die sich universal einsetzen lassen, beispielsweise EINE reichhaltige Creme für Hände, Füße, raue Ellbogen, trockene Lippen.

Vorteile: Der Hauptvorteil liegt dabei natürlich in der Platz- und Gewichtseinsparung, da man auf separate Produkte für verschiedene Anwendungen verzichten kann. Feste Seife ist sehr ergiebig zum Waschen, wiegt weniger als Duschgel, kann nicht auslaufen und verursacht keinen Verpackungsmüll. Einige Traveller schwören auf festes Shampoo für die Haare, weil ein Seifenstück eine große Flasche Flüssigshampoo ersetzen kann.

Nachteil: Ein möglicher Nachteil könnte darin bestehen, dass spezialisierte Produkte möglicherweise besser auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind, insbesondere wenn jemand empfindliche Haut oder spezielle Pflegeanforderungen hat. Zum Beispiel dürften Girls mit langen, pflegeintensiven Haaren nicht nur mit einer einfachen Seife zum Waschen zurechtkommen.

Reisen mit leichtem Gepäck – Reduktion auf das Nötigste

✔️ Kein Mensch braucht unterwegs das komplette Beauty-Arsenal. Wer muss sich mitten in der mongolischen Steppe die Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste putzen? (Alles erlebt…!)  Überlege kritisch, welche Produkte du wirklich benötigst. Vielleicht kannst du auf einige Artikel wie Haarspray oder Gesichtsmasken verzichten, um Platz zu sparen?

✔️ Die Idee der Mehrfachnutzung von Produkten lässt sich auch auf Make-up ausweiten: Wähle Produkte, die mehrere Funktionen erfüllen können. Eine getönte Feuchtigkeitscreme kann als Foundation dienen, ein Lippenstift kann auch als Wangenrot verwendet und Bronzer akzentuiert als Lidschatten deine Augen.

✔️ Praktisch sind Produkte in Sachets (wie zum Beispiel Haarkur). Zum auslaufsicheren Verschließen eignen sich gut die sogenannten Vielzweckklammern, die man sonst im Büro verwendet, um Blätterstapel zusammenzuhalten.

✔️ Ständiges Rasieren kann man sich unterwegs sparen, wenn man vor seinem Trip zum Waxing geht. Einmal ratsch, dann Ruhe. (Okay, gilt mehr für Ladies, als für Gentlemen… ich meine die Waden, nicht die Wangen!)

✔️ Um Platz und Gewicht zu sparen, nehme ich schon lange keine Kulturtasche mehr, sondern bin auf einen Packbeutel umgestiegen. Die gibt es in verschiedenen Größen und ich finde sie auch ganz schick.

✔️ Investiere in ein leichtes und schnell trocknendes Reisehandtuch aus Mikrofaser. Diese nehmen weniger Platz ein und trocknen schneller als herkömmliche Handtücher.

✔️ Parfüms sind toll und viele Menschen wollen nicht auf ihren Lieblingsduft verzichten. Leider haben manche schweren Glasflakons das Gewicht eines Ziegelsteins. Packe deshalb besser Parfümproben ein, denn die sind leicht, kompakt und reichen oft für viele Anwendungen. Oder fülle deinen Duft in einen kleinen Zerstäuber um.

Immer die wichtigsten Medikamente griffbereit? Hier gibt’s Tipps, was alles in die Reiseapotheke gehört.

Reisen mit leichtem Gepäck – Clever planen

→ Von Anfang an in kompletten Outfits denken und möglichst nur Kleidung einpacken, die sich beliebig kombinieren lässt. Es ist hilfreich, wenn man sich auf zwei, drei Grundfarben beschränkt. Viele meiner Reisesachen bewegen sich im Beige-/Khakispektrum. Dazu passt quasi alles. (Wer bis jetzt noch Zweifel hatte: Ich rede hier jetzt nicht vom Citytrip mit Opernbesuch, sondern eher von handfesten Roadtrips, Wanderurlauben etc.)

→ Ich packe ausschließlich meine reiseerprobten Lieblingsklamotten ein. Da weiß ich, dass sie unterwegs funktionieren. Außerdem trage ich sie gerne und es macht mir nicht aus, wenn ich länger damit herumlaufe.

→ Es lohnt sich, auf die Materialien zu achten und kritisch auf Reisetauglichkeit zu prüfen. Ist ein Kleidungsstück sehr schwer (beispielsweise Jeans)? Kann es leicht zerknittern oder kaputtgehen (z. B. Blusen aus feinem Gewebe)? Auf Details wie Stickerei, Spitze, Bänder etc. solle man ebenfalls eher verzichten. Wie praktisch ist der Schnitt? Shirts, die eng am Körper (und unter den Armen) anliegen, verschwitzen viel schneller, als lockere Kleidung.

→ Was in Modekreisen so schön als “Layering” bezeichnet wird, funktioniert auch auf Reisen. Einfach in mehreren Lagen denken – vor allen Dingen, wenn man nicht genau einschätzen kann, wie die Temperaturen am Zielort sind. In Namibia war es beispielsweise abends im Busch so unerwartet kalt, dass ich gefühlt alles übereinander gezogen habe, was ich dabei hatte.

→ “Multifunktional” denken: große Tücher sind bekanntlich Alleskönner – als Schal, als Kopfkissen, als improvisierter Rock bzw. Kopfbedeckung in Kirchen/Klöster, als Strandtuch. Einen Bikini kann man auch als BH einsetzen.

Reisen mit leichtem Gepäck – Unterwegs waschen

Unterwegs waschen versteht sich von selbst. Also vorrangig Shirts, Socken und Wäsche einpacken, die sich leicht im Waschbecken durchspülen lässt. Mikrofaser-Unterwäsche kann man abends nach dem Zähneputzen schnell durch’s Wasser ziehen und sie ist garantiert bis zum nächsten Morgen wieder trocken. Wer länger unterwegs ist, sollte weiße Sachen meiden, die lassen sich eher schlecht dauerhaft per Hand waschen.

Zusätzlich empfiehlt es sich, in hochwertige Materialien zu investieren. Kleidungsstücke aus Merinowolle sind nicht nur leicht und bequem, sondern sie wärmen bzw. kühlen nach Bedarf und man schwitzt deshalb weniger. Außerdem haben sie den Vorteil, keine Gerüche zu absorbieren und selbstreinigend zu wirken, was besonders bei längeren Reisen von Vorteil ist. Einfach über Nacht gut auslüften und schon ist alles wieder frisch.

Praktische Packlisten sind hier zu finden:

Hilfreiche Fragen beim Packen

Beim Packen versuche ich immer, mir die verschiedenen Situationen vorzustellen, die unterwegs auftauchen könnten. Daran kann ich ganz gut abschätzen, ob ich für alle Eventualitäten gerüstet bin:

  • Mir ist Kaffee über die Hose gelaufen: Habe ich eine Alternative, die ich anziehen kann?
  • Es wird unerwartet heiß oder kalt: Bin ich darauf vorbereitet?
  • Ich werde eingeladen: Habe ich etwas dabei, was ich dafür einsetzen kann? Ein leichtes Kleid kann zum Beispiel tagsüber als Sommerkleid und abends mit ein paar Accessoires als elegantes Outfit dienen.
  • Entspricht meine Kleidung dem “sittlichen Empfinden” meines Zielortes?
  • Sind die Schuhe, die ich dabei habe, eingelaufen? (Dasselbe gilt übrigens auch für Strümpfe, besonders wenn man Wandern geht.) Leichte Turnschuhe, bequeme Flipflops und noch ein drittes Paar Schuhe (in meinem Fall i. d. R. Wanderschuhe) – mehr braucht man auf den meisten Reisen eigentlich nicht.

Praktische Tipps, bevor es losgeht

Schwere Sachen wie z. B. die Wanderschuhe auf dem Flug anziehen. Dann muss man die Stiefel nicht im Gepäck unterbringen. Im Flieger dann einfach ausziehen und dicke Socken überziehen. Für den Flug die Schuhe aber gründlich sauber machen und gut lüften, damit die Sitznachbarn nicht ins Koma fallen!

Packtaschen verwenden, um Ordnung ins Gepäck zu bekommen und alles mit einem Griff parat zu haben. Wer sich auf engsten (Pack-)Raum beschränken muss, sollte mal Vakuumbeutel ausprobieren. Ich nehme gerne Stausäcke, die sich auch gut komprimieren lassen und sogar wasserdicht sind. Kleinere Kleidungsstücke falte ich nicht zusammen, sondern ich rolle sie auf. Große Kleidungsstücke lege ich so zusammen und übereinander, dass sie einen kompakten Stapel ergeben und befördere sie zusammen in einen Packsack.

Ein, zwei simple Plastikzippertüten sind immer gut, um nasse Badesachen oder stinkende Socken unfallfrei zu transportieren.

Fehlt noch was? Ich freue mich auf deine Ergänzungen in den Kommentaren! Und nicht vergessen:

Travel light, live light, spread the light, be the light. ― Yogi Bhajan

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