Ich gestehe es ganz offen: bisher hatte ich nur wenige Berührungspunkte mit Siena, San Gimignano oder mit Bella Italia überhaupt. Von Italien kannte ich bisher nur Mailand und das auch nur von kurzen, arbeitsreichen Business-Trips in meinem früheren Leben bei Jil Sander. Von “kennen” kann man also nicht mal wirklich reden. Gut, immerhin blieben mir nicht die Genüsse der italienische Küche verschlossen. Schlecht essen ist in Italien, glaube ich, unmöglich. Wenn ich zurück kam, kniff der Hosenbund immer ein wenig.
Oh, stop! Das fällt mir gerade noch ein: Auf Sardinien war ich auch mal ein paar Tage. Aber in meiner Wahrnehmung hat die Insel auch einen ganz besonderen Charakter, weshalb ich sie insgeheim nicht so richtig zu Italien zähle
Aber zurück zum Thema: Italien ist ja immer noch ein beliebtes Reiseziel und gefühlt jeder hat damit schon Erfahrungen gemacht. Beim Stichwort “Toskana” scheint sofort ein Lächeln in den Gesichtern. Bei mir jetzt auch, nachdem ich gerade ein paar Tage dort verbracht habe. Die Landschaft ist so sensationell, wie ich sie von vielen Bildern kannte.
Die Toskana oder der Klang der Stille
Man muss morgens im Hotel Il Castelfalfi nur aus dem Fenster sehen oder beim Frühstück auf der Terrasse den Blick in die Ferne schweifen lassen. Die Landschaft zu erleben kann man beinahe zur tagfüllenden Beschäftigung erheben.
Von einem der vielen Hügel herab blicken, wenn sich die Wärme wie ein flimmerndes Laken über die goldenen Felder legt und es würzig-warm nach Kräutern und Sommer riecht. Zwischendurch die Flecken aus grünem Wald, unterteilt von Alleen mit hohen Zypressen. Dem Zirpen der Grillen lauschen und dem lauten Ruf der Schwalben. Besser kann es kaum werden.
Tatsächlich ist es diese ruhige, zurückgenommene, verschlafene Atmosphäre der Toskana, die ich am meisten ins Herz geschlossen habe. Aber natürlich gibt es auch die andere Seite. Den Trubel und das Temperament in Siena und San Gimignano.
Siena, du Schönheit
Leider war nicht viel Zeit während meines Kurzbesuchs und so musste ich mich entscheiden, welche Stadt in der Umgebung ich mir anschaue: Siena, Pisa oder Florenz? Aus dem Bauch heraus habe ich mich für Siena und San Gimignano entschieden, ohne vorher auch nur eine Minute mit Recherche zu verbringen.
Siena klang irgendwie gut. Unbewusst hatte ich wohl auch die Szene aus James Bond Quantum of Solace im Kopf. Die ehrwürdige Piazza del Campo, wo das Pferderennen stattfindet. Die jubelnden Menschen vor dieser unglaublichen mittelalterlichen Kulisse. Die Energie der galoppierenden Pferde, der spritzende Sand unter den Hufen.
Und es hat sich einmal mehr herausgestellt, dass es sich lohnt, seinem Bauchgefühlt zu folgen. Siena war nicht nur schön, sondern geradezu umwerfend. Meine Erwartungen wurden weit übertroffen.
Alles sieht ein wenig abgenutzt aus, aber gerade so, dass es noch charmant wirkt. Und authentisch. Nicht kommerziell-authentisch, wie man es oft bei erstklassig restaurierten Publikumsmagneten erlebt, sondern selbstbewusst und ein wenig eigen. Siena weiss, dass man ihr die Jahre ansieht, aber sie weiß auch, dass sie umsomehr alle in ihren Bann zieht.
Siena muss sich nicht anbiedern.
Meine persönlichen Tipps & Momentaufnahmen von Siena
Die Kapitolinische Wölfin, die Romulus und Remus säugt, wird auch in Siena verehrt. Man sieht ihre Abbildung an mehreren Stellen in der Stadt.
Es lohnt sich, den Dom zu besichtigen, auch wenn der Besucheransturm hier oft sehr groß ist. Ich persönlich muss mir nicht jeden Winkel ansehen und erklären lassen, aber allein die Atmosphäre ist wunderschön.
Durch die Altstadt von Siena zu laufen ist wie ein Zeitsprung. Mitten hinein in die Vergangenheit. Am besten macht man sich schon morgens auf Entdeckungstour und meidet die Haupt-Touristen-Achsen. (Ich muss gestehen, dass ich erst hinterher mitbekommen habe, dass die Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.)
San Gimignano – Die imposante mittelalterliche Kleinstadt
Wer in Siena ist, kann nebenher schnell noch einen Abstecher nach San Gimignano machen. Die mittelalterliche Kleinstadt liegt ca. 46 km von Siena entfernt. Auch hier kann man sehr schön bummeln gehen – sollte aber wie in Siena versuchen, sich ein wenig abseits der Touristenströme zu bewegen.
Am besten holt man sich in San Gimignano ein Eis in der Gelateria Dondoli (Piazza della Zisterne 4) und lässt den Trubel an sich vorbei ziehen. (Die Schlange vor dem Eisladen ist immer lang, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Es schmeckt köstlich!)
Disclaimer: Ich war auf Einladung von TUI DEUTSCHLAND in der Toskana unterwegs. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst worden.
Toskana steht bei uns auch für das nächste Jahr an. Siena werden wir uns jetzt mal genauer anschauen. Wirklich tolle Eindrücke!
Macht das unbedingt! Viele liebe Grüße!
Ich bin ja so verliebt in Florenz, dass ich es bisher nicht nach Siena geschafft habe. Das sollte ich wohl mal dringend ändern 😉 Danke für die schönen Eindrücke! Liebe Grüße, Steffi
Florenz ist bestimmt toll, aber Siena solltest du wirklich mal nachholen. Es lohnt sich! Liebe Grüße!!!