Eco-Tourismus und verantwortungsvolles Whale Watching auf La Gomera

La Gomera

La Gomera ist nach El Hierro die zweitkleinste der sieben Hauptinseln des zu Spanien gehörigen Archipels im Atlantik. Nur ein geringer Teil der Touristen, die auf den Kanaren landen, besuchen La Gomera. Damit hat die Insel Geheimtipp-Status und ist besonders bei aktiven Wanderern und Mountainbikern beliebt. Auch für Whale Watching ist die Insel hervorragend geeignet.

Immer wenn im Gespräch unter meinen Reiseblogger-Kollegen das Thema La Gomera aufkam, fingen sofort alle Augen an zu leuchten. “Die Insel ist so schön.” war die einhellige Meinung. Bisher hatte es mich nicht auf die Kanaren gezogen. Zu sehr war mein Eindruck durch den Pauschaltourismus geprägt, der auf der Inselgruppe sehr populär ist. Aber seit meiner Reise auf die grüne Insel gehöre ich auch zur Fangemeinde.

Die Anreise nach La Gomera / Fähre Teneriffa – La Gomera

Es gibt keinen internationalen Flughafen auf La Gomera gibt, weshalb die Anreise etwas aufwändiger ist. Aber es lohnt sich aber, etwas mehr Zeit und Geld zu investieren und dafür ein echtes Naturparadies entdecken.

Reisende nach La Gomera kommen meist am Flughafen Teneriffa Nord oder Teneriffa Süd an. Mit dem Bus, Taxi oder einem Shuttle-Service fährt man zum Fährhafen Los Christianos. Es gibt zwei Fährgesellschaften, die eine Überfahrt nach La Gomera anbieten: Fred Olsen und Naviera Armas.

Unter Autobuses Mesa kann man den kompletten Transfer vom Flughafen Teneriffa bis Gomera buchen. Das beinhaltet das Fährticket, den Bustransfer vom Airport zum Hafen und von San Sebastián zur Unterkunft.

Genaue Informationen über die Anreise nach La Gomera gibt es auch auf der Tourismusseite der Insel.

Eco-Tourismus auf La Gomera

Bei den Pauschalurlaubern aus Teneriffa sind Tagesausflüge auf die grüne Insel beliebt. Aber die örtliche Tourismusstrategie ist darauf ausgerichtet, mehr Individualtouristen auf die Insel aufmerksam zu machen, die auch vor Ort übernachten und lokale Angebote in Anspruch nehmen.

ATUSOS, die Gesellschaft für nachhaltigen Tourismus auf La Gomera, ist eine Zusammenschluss der lokalen Tourismusanbietern. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Unternehmen möglichst nachhaltig zu führen und den ökologischen Tourismus auf der Insel weiterzuentwickeln.

Auf der Website von ATUSOS gibt es eine Liste mit lokalen Guides, Exkursionen, Hotels und Restaurants, die sich nachhaltigen Grundsätzen verschrieben haben.

Essen und Trinken auf La Gomera

Ein Grundnahrungsmittel auf der Insel ist Gofio. Das typische Mehl aus Mais und Gerste wird zuerst geröstet und dann gemahlen. So kann man es auch verwenden, ohne es zu erhitzen. In Restaurants wird häufig eine Schale Gofio serviert, damit man sich das Mehl in die Suppe rühren kann.

Zu jedem Essen gehört auch Mojo: Es sind zwei Soßen, eine grün mit Koriander und eine rot mit Chili. Sie werden zum Würzen der Speisen verwendet und man kann sein Brot darin dippen.

Zu vielen Gerichten werden Papas arrugadas als Beilage serviert. Die kleinen, schrumpeligen Kartoffel mit einer leichten Salzkruste werden mit Schale gegessen und haben eine wunderbares Aroma.

Es wird auch Wein von guter Qualität auf der Insel angebaut, allerdings nicht in großen Mengen. Die Rebflächen werden aber gerade erweitert. Das hat einerseits mit der wachsenden Nachfrage zu tun, aber auch damit,  dass Weinreben eine natürliche Schutzmauer vor Feuer darstellen. Deshalb ist der Weinanbau rund um den Nationalpark Garajonay im Zentrum der Insel gut geeignet, um den wertvollen Wald vor Brandschäden zu bewahren.

Ein weiteres typisches Erzeugnis der Insel ist Palmhonig. In einem aufwändigen Prozess werden die Dattelpalmen angezapft und der Saft anschließend eingekocht. Palmhonig wird als Zutat für viele Süßspeisen verwendet.

Der Nationalpark Garajonay (Parque Nacional de Garajonay)

Der Nationalpark Garajonay ist das grüne Zentrum von La Gomera. Das Naturschutzgebiet nimmt mit rund 4.000 Hektar etwa 10 Prozent der Insel ein und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.

Etwa 85 Prozent der Nationalparkfläche sind mit kanarischem Urwald bedeckt. Der immergrüne Nebelwald hat eine einzigartige, märchenhafte Atmosphäre mit bis zu zwei Meter hohen Farnen, von den Bäumen hängenden, langen Bartflechten und moosbewachsenen, knorrigen Ästen.

Das Besucherzentrum Juego de Bolas befindet sich außerhalb des Parks in La Palmita-Agulo. Hier kann man noch mehr über die Natur erfahren, sich Informationsmaterial und Wanderkarten besorgen und im Garten spazieren gehen, wo sich viele auf La Gomera heimische Pflanzen befinden.

Extratipp: Im Besucherzentrum kann man sich auch ganz hervorragend mit Proviant eindecken. In einem kleinen Laden werden hausgemachte, typische Kekse von La Gomera in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Unbedingt probieren!

La Gomera

Wandern auf La Gomera

Wandern ist in der grandiosen Landschaft von La Gomera sehr populär. Die zahlreichen Wanderwege sind gut markiert und mit Informationstafeln versehen. Aus dem Grund war unsere halbtätige Wandertour von Pajarito nach Chipude eines meiner Highlights auf der Insel.

Bei der Ausrüstung beachten: In den Bergen kann es sehr kühl werden. Neben guten Wanderschuhen sollten also unbedingt auch eine warme Jacke und Regenschutz im Gepäck sein. Außerdem ist es wichtig auf ausreichend Sonnenschutz achten.

La Gomera
La Gomera

Die Hauptstadt San Sebastián

Die kleinen Inselhauptstadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, weil hier die Fähren von Teneriffa anlegen. Von urbaner Hektik ist jedoch nichts zu spüren. Die ruhigen Straßen laden zum Bummeln ein und es gibt einige alte Häuser zu bewundern. Ebenso sehenswert sind der Wehrturm Torre del Conde und das Archäologische Museum von La Gomera, ganz in der Nähe der Kirche Nuestra Senora de la Asuncion.

Wale und Delphine beobachten mit Tina Excursiones

Whale Watching macht es möglich, Wale und Delfine in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen, und ihre Lebensweise zu verstehen. Das Anbieten von Walbeobachtung sind für die Insel eine wichtige Einnahmequelle, lässt Arbeitsplätze entstehen und stärkt den nachhaltigen Tourismus vor Ort. Da Wale sehr alt werden können, profitieren die Menschen viel mehr vom Schutz und der Beobachtung der Tiere.

Solange einige wichtige Regeln beachtet werden, muss Whale Watching nicht zur Belastung für die Meeressäugetiere werden. Wenn sich die Interessen von Menschen und Tieren vereinbaren lassen, schaffen wir die besten Voraussetzungen, um die Ozeane und ihre Lebewesen zu schützen.

Wir waren mit Tina Excursiones unterwegs, die einen ausgebildeten Whale-Watching-Guide an Bord haben und sich an alle gängigen Vorschriften halten. Die Umweltbehörde der Kanarischen Regierung verleiht für einen respektvollen Umgang mit Ozean und Tieren ein gelbe Flagge, unter der auch Tina Excursiones unterwegs ist.

Bei den Erklärungen an Board haben wir viel über Wale  gelernt, aber auch mehr über die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll erfahren. Die Aufklärung ist ein wichtiger Teil der Tour, denn wer dem Ozean und seinen Bewohnern auf diese Weise nahe kommen kann, wird sich vermutlich auch eher für ihren Erhalt einsetzen.

Wir haben Pilotwale und einheimischen Delfine beobachten können. Highlight neben der Sichtung der Meeressäugetier war unsere Mittagspause in einer ruhigen Meeresbucht mit Sprung ins kühle Wasser und einem köstlichen Barbecue an Bord. Ein absolut perfekter Tag auf La Gomera.

La Gomera
La Gomera

Wie kann man einen guten Anbieter für Walbeobachtung finden?

Wer eine Whale-Watching-Tour plant, informiert sich am besten schon im Vorfeld über mögliche Touren. Ein guter Walbeobachtungsanbieter stellt sicher, dass die Meeressäuger in ihrem Lebensraum mit Respekt und Vorsicht behandelt werden. Häufig sind im gleichen Hafen mehrere Unternehmen vorhanden, sodass es sich lohnt, genauer hinzuschauen.

– Wie sieht die Website aus?

– Welche Bewertung wurde von anderen Gästen vergeben?

– Gibt es am Ticketschalter Informationsmaterial, um sich ein Bild von der Tour zu machen?

Am besten vor der Tour fragen, welche Gesetze zum Schutz der Tiere vor Ort eingehalten werden müssen. Auch wenn es vielleicht verführerisch ist, möglichst nah an die Tiere zu kommen, sollte man der Versuchung widerstehen und nur mit Booten fahren, die bewusst auf Abstand bleiben.

Diese Kriterien sollten beim Wale beobachten eingehalten werden

– Die Touren sollten mit einer erfahrenen Crew durchgeführt werden, um die Sicherheit der Teilnehmer sowie die der Wale und Delfine zu gewährleisten.

– Das Boot sollte die üblichen Sicherheitsstandards einhalten und die Passagiere müssen vor der Tour entsprechend eingewiesen werden.

– Es sollte möglichst ein Experte an Bord sein, der vor und während der Tour für Informationen bereit steht.

– Festgelegte Ruhe- und Schutzzeiten für die Tiere müssen eingehalten werden.

– Der vorgeschriebene Mindestabstand (häufig mindestens 100 Meter) zu den Tieren muss beachtet werden – es sei denn, die Wale kommen von sich aus näher.

– Die Tiere dürfen sich nicht verfolgt fühlen oder von mehreren Booten eingekreist werden.

– Das Boot darf nicht in eine Gruppe von Walen fahren und dabei womöglich Mütter und Jungtiere voneinander trennen.

An diese Regeln sollten sich die Passagiere halten

  • Anweisungen der Crew befolgen
  • keine lauten Geräusche
  • nicht füttern
  • nicht versuchen, die Tiere zu berühren (sofern sie von selbst so nah kommen)
  • keinen Müll ins Wasser werfen

Weitere Informationen zum Thema Wale beobachten

Wer sich umfassend informieren will oder ganz konkret eine Reise plant, dem empfehle ich den neuen, kostenlosen Ratgeber für Wal- und Delfinbeobachtung vom WDC, der das Thema ausführlich behandelt und von A wie Argentinien bis Z wie Zentralkalifornien alle wichtigen Whale Watching Hot Spotsauflistet und detaillierte Informationen dazu bereit hält.


Offenlegung: Dieser Artikel ist auf Basis einer unbezahlten Pressereise zum Thema Eco Tourism mit dem spanischen FremdenverkehrsamtEcotourism in Spain und ATUSOS entstanden.

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