Mit Fjord Line nachhaltig nach Norwegen reisen (plus Aktivtipps für die Telemark)

Norwegen Tipps

Warum ich unbedingt mit der Fjord Line nach Norwegen fahren wollte? Die Antwort heisst LNG! Die MS Stavangerfjord und die MS Bergensfjord sind die ersten (und größten) Kreuzfahrt-Fähren der Welt, die mit «Liquefied Natural Gas» (verflüssigtem Erdgas) angetrieben werden.

Entgegen dem Trend, dass Kreuzfahrtschiffe immer populärer werden, stehe ich den Ozeanriesen eher skeptisch gegenüber, die Schweröl verfeuern und dabei kräftig giftige Abgase in die Luft blasen. Deshalb finde ich es umso wichtiger finde, wenn LNG als Zukunftskraftstoff an Bedeutung gewinnt.

Beiden Fähren von Fjord Line werden im Umwelt-Index für Schiffe (Environmental Ship Index = ESI) als besonders klimaschonend eingestuft. Hier findest du mehr Tipps zum nachhaltigen Reisen.

Fjord Line – Was sind die wichtigsten Vorteile von LNG für die Umwelt?

Stickstoff 92 % Reduktion
Treibhausgasemissionen 23 % Reduktion
Schwefelgehaltes 100 % Reduktion
Partikelemissionen 98 % Reduktion

Ich denke, das ist eine vorzeigbare Bilanz. Worüber ich mir auch bewusst bin: Erdgas ist ein fossiler Brennstoff und kein nachhaltiges Energiekonzept. Aber zumindest ist es ein Schritt in die richtige Richtung und gerade im Fährverkehr gut umsetzbar.

Wer noch ein bisschen mehr zum Thema lesen möchte, findet beim Deutschlandfunk einen ganz aktuellen Artikel über eine saubere Zukunft von (Fracht-)Schiffen mit Gas- und Elektroantrieb

Die Fährüberfahrt von Hirtshals (Dänemark) nach Langesund an der Küste der südnorwegischen Provinz Telemark dauert ca. 4,5 Stunden. Mehr Informationen zu Preise, Routen und Fahrzeiten gibt es bei Fjord Line. So sieht die Einfahrt in den Hafen von Langesund aus.

Die Stadt liegt nur gut zwei Autostunden entfernt von der Hauptstadt Oslo. Die Region Telemark bietet jede Menge Aktivitäten – besonders für alle, die gerne draußen unterwegs sind.

Hier habe ich über das köstliche Essen in Norwegen geschrieben.

Wandern in der Telemark

Die Telemark ist wie eine Miniatur-Ausgabe des gesamten Landes, weil es hier alle Landschaften gibt, die Norwegen ausmachen: Fjorde, Wälder, Flüsse, unzählige Seen und das imposante Hochgebirgsplateau Hardangervidda, was man sich in jedem Fall ansehen sollte.

Anfahrt: Von Rjukan fährt man ca. 2 km zur Krossobanen, der ersten und ältesten Drahtseilbahn Nordeuropas. Ich muss gestehen, dass alles, was mit Höhe zu tun hat, nicht unbedingt meine Begeisterung findet. Aber im Jahr 1928 war die Bahn ein absolutes Novum und ermöglichte den Einwohnern von Rjukan, auf den Berg zu kommen, um dort die Sonne zu genießen. Der Ort liegt nämlich während des gesamten Winters im Schatten des des 1.883 Meter hohen Gaustatoppen.

Es werde Licht: 2013 wurde noch eine weitere Lösung für dieses Problems gefunden, als drei große Sonnenspiegel auf dem Berg installiert wurden, die während des Winters das Licht reflektieren und den Marktplatz des Ortes mit Sonne versorgen. Weltweit ist Rjukan – nach dem italienischen Dorf Viganella – der zweite Ort, an dem so künstlich für Erleuchtung gesorgt wird.

Die Fahrt bis zur oberen Drahtseilbahnstation dauert ca. fünf Minuten. Direkt nebenan liegt ein nettes Panorama-Café, in dem an auch eine Kleinigkeit essen kann und dabei den Blick zum Gaustatoppen geniesst.

Ausgehend vom Panorama-Café läuft man erst ca. 800 m einen Kiesweg bergauf. Dann hält man sich rechts, wo Steinstufen bis hoch zum Plateau führen. Dort hat man einen fantastischen Blick auf den Gaustatoppen und das Hardangervidda Plateau – mit 8.000 Quadratkilometern Europas größte Hochebene und gleichzeitig auch Norwegens größter Nationalpark. Wenn man sich vom Aussichtspunkt rechts hält, kann man einen kleinen Rundweg laufen, der zurück zum Panorama-Café führt (Gesamtlänge ca. 4,3 km).

Fjord Line

Mehr (Aktiv-)Tipps für die Telemark

Schippern auf dem Telemark-Kanal

Okay, der Aktivitätslevel auf einem Schiff ist nicht übermäßig hoch, aber dafür verläuft die Fahrt ziemlich spannend, wenn sich die altgedienten Boote durch die handbetriebenen Schleusen arbeiten und dabei gravierende Höhenunterschiede überwinden. Von mehreren Häfen aus fahren kleine Schiffe durch den Kanal und seine insgesamt 18 Schleusen. Wir waren ca. 2 Stunden mit dem über 100 Jahre alten Passagierschiff M/S Henrik Ibsen von Kunde bis Eidsfoss unterwegs. Mehr Informationen gibt es bei Visit Telemark.

Erkundungen im Gea Norvegica Park & Bootsfahrt nach Jomfruland

Nicht weit entfernt von Lagesund liegt das UNESCO Weltkulturerbe Geo Norvegica Park, in dem die Geschichte und Entstehung der Landschaft erklärt und erlebbar gemacht wird. Neben eigenen Erkundungen gibt es die Möglichkeit, an Wanderungen mit einem Guide teilzunehmen. Mehr Informationen gibt’s bei Geoparken.

Jomfruland ist die größte Insel im Kragerø-Archipel und außerdem Teil des Geoparks. Mir hat der Ausflug zur Insel einen Riesenspaß gemacht, zumal wir ganz actionmäßig mit dem Schnellboot übergesetzt sind. Die Inselchen an sich ist ganz ruhig und gemächlich, perfekt zum Spazieren gehen und um den alten Leuchtturm zu besichtigen.

Spaziergang durch Kragerø (mit Einblick in das Leben von Edvard Munch)

Ich beschäftige mich nicht besonders mit Kunst, aber wenn sie mir auf anschauliche Weise nah gebracht wird und ich etwas über die Person und die gesellschaftlichen Zusammenhänge erfahren kann, interessiert sie mich schon. Von Edvard Munch kannte ich bisher hauptsächlich sein bekanntestes Werk “Der Schrei” – ein Gemälde, was ich eher furchteinflößend finde. In Kragerø kann man auf seinen Spuren wandeln und sich durch Tafeln und Abbildungen über seinen Arbeit informieren. Eine Info-Broschüre dazu gibt es in der Touristeninformation. Wer mag, kann sich auch eine Führung buchen. Mehr dazu bei bei Visit Kragerø.

Craft Beer in Norwegen – Bierverkostung bei der Lindheim Ølkompaniet

“Könnt Ihr riechen, welche Frucht für dieses Bier verwendet wurde?” fragt uns Ingeborg während der Bierverkostung in der Lindheim Ølkompaniet Brauerei. Ich schnuppe an der hellen Flüssigkeit – es riecht sehr fruchtig, fast schon exotisch. Niemand errät es. Passionsfrucht gibt der “Berliner Weisse” mit dem Namen Lords of Acid das besonderer Aroma.

Innovative Bierideen, ungewöhnliche Namen und schöne Flaschen – in der Lindheim Ølkompaniet wird auf jedes Detail geachtet. 2013 haben Ingeborg und Eivin die Obstfarm übernommen und direkt angefangen, mit dem Bierbrauen zu experimentieren. Zu unbeständig ist der reine Farmbetrieb, erklärt uns Ingeborg: “Mal ist die Ernte gut, mal fällt der Ertrag schlecht aus.” Da ist es sinnvoll, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Mit der Brauerei haben die beiden komplettes Neuland beschritten, aber zum Glück ließen das erste positiven Feedback nicht lange auf sich warten.

Craft Beer hat Hochkonjunktur in Norwegen

Die kleine Brauerei befindet sich in einer Scheune, zusammen mit einem charmanten Gastraum und einem Shop, in dem man das vorher verkostete Bier kaufen kann. Mit Voranmeldung ist es möglich, einen Brauereirundgang zu machen und anschließend im “Pub” vier ausgesuchte Biere zu probieren.

Neben der schon erwähnten “Berliner Weisse” wurde uns noch Jacobs Hage serviert, einem “Gose”. Von dieser traditionellen deutschen Biersorte hatte ich vorher noch nie im Leben gehört. Der Geschmack ist leicht säuerlichen mit einem Zusatz von Salz, Koriander und Himbeere! Außerdem gab es noch Saison – ein Farmhouse Ale – und einen Cider Weisse zu kosten.

Auch wenn mir persönlich nicht alle Biere geschmeckt habe, war schon alleine die Aromenvielfalt eine Sensation. Ich finde das Thema Craft Beer sehr spannend und glaube, da entsteht eine ganz neue, kreative Bewegung jenseits der großen Brauereien. Ingeborg erzählt so begeistert von ihren Bieren und der Geschichte dahinter, dass es großen Spaß macht, ihr zuzuhören. Für alle Biertrinker, Slow-Food-Anhänger und Liebhaber regionaler Spezialitäten unbedingt zu empfehlen. Wer die Brauerei besichtigen möchte, muss sich vorher anmelden. Alle Informationen gibt’s auf olkompani.no.

Skål!

Hotel Tipps für Telemark

Gut gefallen hat mir das Kragerø-Resort, eine große Anlage mit vielen Sportmöglichkeiten und einem Wahnsinnsausblick auf die Umgebung.

In einem wunderschönen alten Haus von 1924 ist das Brettrein Hotel in Notodden untergebraucht. Hier mochte ich die reduzierte, klare Einrichtung der Zimmer.


Meine Reise nach Norwegen wurde unterstützt von Fjord Line und Visit Telemark. Herzlichen Dank dafür. Alle hier geschilderten Eindrücke entsprechen meiner persönlichen Meinung.MerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerken

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